Deutschland,  Freilichtmuseum

Zu Besuch bei einem Fürsten

Zu Besuch bei einem Fürsten.

Der Fürst ist leider schon tot. Was für ein Erlebnis wäre es diesen Mann heute kennenzulernen. Tausend Fragen hätten wir, wäre ein Keltenforscher mit am Tisch wären es bestimmt 10.000 Fragen.

Wir sind heute beim Keltenfürst in Hochdorf/Enz den man vor 2500 Jahren hier bestattet hat. Prunkvoll muss es gewesen sein. Eine Grabkammer aus Holz wird für ihn errichtet und darüber ein Hügel aufgeschichtet der riesig ist.

Die Dimensionen der Grabanlage wird gleich am Eingang zum Museum durch eine Bogen veranschaulicht.

Im Museum erfährt man, dass der Bau des Grabhügels mehrere Jahre gedauert hat. Der Hügel war so nicht mehr sichtbar, alles abgetragen und flach, nur noch Ackerfläche war zu sehen. Beim Ackern war es dann, dass Steine immer mehr sichtbar wurden. Einer aufmerksamen Archäologin ist es aufgefallen und man hat begonnen zu graben. Das was dort ans Licht kam, hat alle begeistert und ist heute als Rekonstruktion im Museum zu sehen.

Im Untergeschoss des Museums ist die Grablegung nachgestellt. Viele Artefakte sind dort zu sehen. Allesamt sind das Rekonstruktionen, die in einer benachbarten Kunstschmiede in jahrelanger Arbeit entstanden sind. Bei dieser Rekonstruktion wurde klar auf welchem handwerklichen Stand die Schmiede und Wagenbauer vor 2500 Jahren waren.

Genau wegen diesen Arbeiten ist dieses Museum eine Art Mekka für alle, die mit diesen Gewerken zu tun haben.

Es sind viele Einzelteile, die für sich schon eine Faszination beim Betrachten erwecken. Die Schalen aus Bronzeblech sind schmiedetechnisch eine große Herausforderung. Wenn man sich dazu noch vorstellt, dass die Schmiede kein Blech zur Verfügung hatten, sondern sie sich diese selbst herstellen mussten, dann beginnt das Wunder von Hochdorf. Eine Schale, ein Messer oder die Beschläge für ein Pferdegeschirr kann man sich in der Handhabung noch vorstellen.

Wo die Vorstellung dann aber ihre Grenzen hat, ist am Wagen selbst.

Grundgestell ein perfekt gearbeiteter Wagen aus Holz, der jetzt mit Eisen verkleidet wurde. Achtung!!! Es gab kein Blech. Aus dem Vollen haben sich die Schmiede das Blech gearbeitet und dann zum Teil im Feuer feuerverschweißt.

Die Herkunft des Eisens soll von der Schwäbischen Alb und aus dem Schwarzwald sein. Was man alles erforschen kann. Auch das wird ein Thema für dieses Jahr. Eisenverhüttung auf der Alb.

So sieht es im Schnitt aus. Fein verziert. Passgenau auf das Holz angefertigt. Die Hülsen werden vor der Montage aufgesetzt. Da wird schon das Montieren zu einem Meisterstück. Respekt vor den keltischen Handwerkern, große Anerkennung den Meistern heute. Leider ist auch díeser Schmiedemeister mit all seinem handwerklichen Wissen und Fähigkeiten verstorben. Was bleibt ist sein Werk, welches Geschichte lebendig macht.

Jede einzelne Verzierung aus dem vollen Material gearbeitet. Zum Bearbeiten mit Blei ausgegossen und mit selbst hergestellten Punzen geformt, und das passgenau.

Was uns immer wieder fasziniert ist, dass das Handwerk gleich geblieben ist. Der keltische Schmied und der Schmied heute, arbeiten noch mit der gleichen Technik und sogar mit dem gleichen Werkzeug.

Wie war es möglich solche Kessel vor 2500 Jahren herzustellen. Viele Rätsel bleiben.

Verzierungen auf einem Blech. Überdauerte tausende Jahre.

Was wird von uns übrigbleiben.

Etwa das? Auch diese Mahnung findet man in diesem Museum. Es wird gerade renoviert und ausgebaut. Es hat geöffnet während der Arbeiten. Der Eintritt ist während der Arbeiten ermäßigt. 3 Euro, also nix wie hin.

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