Schwäbisch Alb

„Die Au“ in Zainingen

„Die Au“ in Zainingen liegt zwischen Donnstetten und Zainingen.

Wenn man auf der B28 vorbeifäht, erkennt man auf der Höhe des Steinbruches, auf der linken Seite, verschiedene Hügel und Vertiefungen. Dies sieht aus wie eine grüne Kraterlandschaft. Jetzt im Frühjahr mit wenig Bewuchs sehr gut zu erkennen.

In diesem Bereich finden sich einige Dolinen. Als Dolinen bezeichnet man Karsttrichter die durch Einbrüche von darunterliegenden Höhlen entstanden sind.

Die gröste Doline hat einen Umfang von 95 Metern und ist birnenförmig ausgebildet. Darunter liegt der „Auenschacht“ der bis 17 Meter unter die Alboberfläche führt. Diese wurde erforscht und ist heute verschlossen.

Das besondere der „Au“ sind die Hügel in der sonst flachen Mulde. Es sind Grabhügel aus der der Zeit als die Kelten auf der Schwäbischen Alb waren. Wenn man anfängt, in Literatur und Internet, zu graben, entdeckte man, dass es sich um das größte Gräberfeld auf der Alb handeln soll.

Da wird auch klar, dass in der Nähe eine große Ansiedlung gewesen sein muss. Viele Gräber viele Menschen. Wäre doch logisch. 1907 zählte man 54 Hügel, 8 Hügel blieben damals unbedeckt. Da das Gräberfeld schon lange beackert wurde, kann man davon ausgehen das noch viel mehr waren.  Siehe das Fürstengrab in Hochdorf Enz, dieses war auch von oben nicht mehr zu erkennen.

1789 würden die Hügel schon erwähnt und man dachte sie seien durch Frost entstanden.

Im Bild nur schwer darzustellen, sieht man vielleicht am Abschnitt des Baumes die noch beträchtliche Höhe einiger Hügel. 1887 begann dann der Kriminalfall Keltengrab, es wurde zum ersten Mal die Hügel geöffnet. Es waren nur vier von den vielen. Aber ab diesem Zeitpunkt sind dann noch mehrere zum Entschluss gekommen, vielleicht findet sich da was „Rares“ was man dann zu „Barem“ machen kann. Man kann sich vorstellen wie Glücksritter den Hügeln mit Spitzhacke und Spaten zusetzten, hätten diese Typen schon Bagger und co gehabt, wäre in der Au bestimmt ein großes Loch, vielleicht nachträglich mit Müll aufgefüllt.

Aber es gab auch verantwortungsvolle Ausgräber, die haben ihre Funde sogar kartiert und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Diese Funde sind fast alle im Landesmuseum in Stuttgart zu sehen, wer weiß was alles noch heute in irgendwelchen Kellern und Scheunen auf der Alb noch von den Schätzen zu finden ist.

Was bis heute übrig geblieben ist, ist ein toller Platz, an dem man sehr schön spazieren gehen kann und in seine Fantasie in die frühe Eisenzeit eintauchen kann. Schön an einem Ort zu sein, an dem seit der Steinzeit Menschen ihr Leben gelebt haben und auch dort gestorben sind.

Wir bleiben dran.